Himba

Eine ursprüngliche Kulturstufe

Auf einer sehr ursprünglichen Kulturstufe leben auch die Himba im nördlichen Namibia, im Bereich des Kunene, der Grenzfluss zu Angola ist. Man trifft hier immer wieder auf kleine, im Busch versteckte Himbadörfer. Im Gegensatz zu den Hadzabe bauen die Himba kleine, runde Hütten aus Lehm, Kuhdung und Zweigen. Lebensgrundlage ist die Haltung von Ziegen, Schafen und Kühen. Da das Land savannenartig trocken, teilweise mit dürrem Buschwerk bestanden ist, sind die Himba gezwungen, ihr Vieh in nomadischer oder halbnomadischer Lebensweise zu wechselnden Weidegründen zu führen. Kühe bestimmen das Denken und das Prestige und haben sogar einen Platz in dem religiösen Mythos und der Kosmologie der Himba. Die Bedeutung des Besitzes von Kühen zeigen die auf dem Grab eines Himba aufgetürmten Kuhschädel, die Auskunft über das Ansehen des Verblichenen zu Lebzeiten geben. Von einer schweren Dürreperiode, die die Herden der Himba erheblich dezimierte, hat der Tierbestand sich heute weitgehend erholt. Neben der Viehzucht existiert mancherorts in bescheidenem Maße Maisanbau. Auffallend ist die rötliche Hautfarbe der Himba, die dadurch entsteht, dass der ganze Körper mit einer Mischung aus Fett und rötlichem Staub eingerieben wird. Die Haare der Frauen werden zu bis auf die Schulter reichenden Zöpfen geflochten und mit einer roten Lehmschicht bedeckt. Nach der Hochzeit tragen die Frauen eine lederne, Kuhhörner andeutende Kopfbedeckung. Die Kleidung der Männer besteht aus einer Art Rock und einer Ledermütze. Frauen tragen einen Lendenschurz. Der Oberkörper der Frauen bleibt unbekleidet. Die Hals- und Beinketten werden zum größten Teil aus Eisenperlen gefertigt. Die Halskette enthält neben Eisenperlen ein großes Schneckenhaus. Männer wie Frauen schmücken sich mit Halsreifen. Ein Mann kann mehr als eine Frau heiraten. Außereheliche Beziehungen sind verbreitet. Männer haben die Hauptentscheidungsgewalt, jedoch tragen die Frauen die Hauptlast täglicher Arbeit, wie Hüttenbau, Holz sammeln, Mahlzeiten zubereiten, Kinder betreuen, während die Männer die Herden bewachen.

Lebensraum

Die Bilder zeigen den Lebensraum der Himba: Kunene mit Epupafällen, mit Bäumen bewachsenes Ufer des Kunene auf der angolanischen Seite, im Hintergrund die vorherrschende Trockensavanne. Himba in einer Siedlung im Kaokoland, Nordnamibia.