Massai

Gefürchtete Krieger

Wie die Tuareg, waren auch die Massai gefürchtete Krieger, die Karawanen überfielen und Kämpfe mit Nachbarstämmen ausfochten. Dem britischen Militär waren sie jedoch nicht gewachsen, so dass sie ins südliche Uganda und Tanzania verdrängt wurden, ihr Land geraubt und von Europäern besiedelt wurde. Dennoch existieren abgelegene Gebiete, in denen die Massai als Rinder- und Ziegenzüchter leben und sehr darauf achten, ihre Traditionen zu bewahren. Mit der Anzahl der Rinder steigt das Ansehen eines Massai. Auch in dieser Tradition kann ein Mann mehrere Frauen heiraten. Die Zustimmung der Frau wird dabei nicht eingeholt. Jede Frau lebt mit ihren Kindern in einer eigenen Hütte, so dass die Hütten mehrerer Frauen eines Mannes ein kleines Dorf bilden. Die Hütte, in der der Herr des Hauses gerade weilt, ist erkennbar an der vor ihr im Boden steckenden Lanze. In der Mitte des Dorfes befindet sich ein kreisrundes mit Dornenbüschen eingezäuntes Gatter, in dem Ziegen und Rinder zum Schutz vor Löwen die Nacht verbringen. Den Frauen werden die schweren Arbeiten übertragen, wie Hüttenbau und Holz sammeln. Die Hütten bestehen aus Holzstämmen und aus mit Kuhmist vermischtem Lehm. Die Hütten sind fensterlos, dunkel und durch eine kleine Feuerstelle verraucht. Geschlafen wird auf einer harten, getrockneten Kuhhaut, die auf einem Gestell aus Reisig liegt.  Die Männer werden nach der Beschneidung mit etwa 15 Jahren zu Kriegern, die an langen Haaren, die zu Zöpfen geflochten sind, erkennbar sind. Massaikrieger pflegen ihr Kriegerdasein und bewachen ihren kostbarsten Besitz, die Rinder. Erst mit etwa 30 Jahren verlassen sie die Kriegerkaste wieder und zählen dann zu den respektierten Älteren. Auch heute verfügt jeder traditionell lebende Massai über Speer und Schwert. Da kriegerische Auseinandersetzungen nicht mehr geduldet werden, beweisen manche Männer ihren Mut indem sie mit der Lanze einen Löwen erlegen. Obwohl die Löwenjagd ihnen verboten ist, zeigten mir einige Massai frisch ausgelöste Löwenkrallen und brüsten sich mit der Zahl erlegter Löwen. Die Ernährung besteht aus dem Blut der Rinder, das oft mit Milch vermischt wird. Das Blut wird gewonnen, indem eine Halsvene des Rindes angestochen wird, etwa 2 Liter Blut in einer Kalebasse aufgefangen und die Wunde mir Lehm und Kuhdung verschlossen wird. Massai werden nicht müde, den Wohlgeschmack und Nährwert frischen Blutes zu rühmen.

Die Bilder zeigen in ihrer traditionellen Kultur lebende Massai und ihre Hütten.